Unsere ganz persönlichen Erfahrungen und Tips für das Reisen mit dem Wohnmobil durch Mexiko ( 2016)
Die Themen sind alphabetisch sortiert und basieren auf unseren persönlichen Erfahrungen aus dem Jahr 2016. Natürlich können sich Sachverhalte zwischenzeitlich verändert haben. ( Solltet Ihr Fragen zu anderen nicht aufgeführten Themen haben, sind wir gerne bereit per email zu antworten.)
1) Auto:
Einfuhr und Ausfuhr nach Mexiko (nur notwendig für das Fahren auf dem Festland, nur für die Baja California ist ein Einfuhrdokument für das Auto nicht notwendig): Beides ist recht einfach in Mexiko und man füllt die notwendigen Papiere an der Grenze aus.
Dazu benötigt man folgende Dokumente im Original und auch in Kopie (diese kann man alle an einem kleinen Kopierladen an der Grenze anfertigen lassen oder vorher anfertigen und mitbringen):
Zulassungsschein für das Auto
Führerschein des Halters
Reisepass des Halters
Touristenkarte Mexiko des Halters
Mit diesen Dokumenten geht man an der Grenze zur „Banjercito“:
Der Beamte füllt anhand der Papiere ein Formular aus mit allen Daten des Fahrzeuges, dann füllt man selber einen kleinen Fragenkatalog über das Auto aus ( auf englisch oder Spanisch). Man zahlt eine Gebühr von ca 70 U$, bekommt eine Einfuhrgenehmigung auf Papier und einen Sticker für die Windschutzscheibe. Auch muss man je nach Alter des Fahrzeuges ein Sicherheitszahlung leisten in Bar oder per Kreditkarte. Dieses Summe bekommt man zurück sobald man das Einfuhrvisum für das Fahrzeug an einer Grenze innerhalb der nächsten 10 Jahre zurückgibt. Die Einfuhrgenehmigung ist für 10 Jahre gültig. Der Beamte behält alle Kopien.
Bei der Ausfuhr gibt man an der Aduana der Ausreisegrenze die Autoeinfuhrpapiere ab, der Beamte kommt dann mit uns Fahrzeug, macht einige Fotos von diesem, scannt die in der Frontscheibe eingeklebte Plakette und entfernt sie anschliessend. Man bekommt den bei der Einfuhr in Bar hinterlegen Sicherheitsbetrag sofort zurück, bei Hinterlegung mit einer Kreditkarte, wird der betrag nach einigen Tagen der Kreditkarte wieder gut geschrieben.
Eine Autoversicherung für Mexiko (diese ist Pflicht für Mexiko und muss bei Polizeikontrollen vorgezeigt werden) haben wir in San Diego beim AAA ( dem amerikanischem ADAC abgeschlossen. Für ein Jahr haben wir 128 U$ bezahlt ( Stand: Februar 2015), die Versicherung für 6 Monate kostet fast das selbe, die Versicherung für drei Monate ist teurer.
Achtung: Es gab eine Gesetzesänderung in Mexiko schon 2014, die aber nun 2016 an den Grenze umgesetzt wird. Reisende, die von Süden kommend nach Mexiko mit ihrem eigene PKW, Womo einreisen ( also über Guatemala oder Belize) müssen ihr Fahrzeug, das über 3,5 Tonnen schwer ist als Wohnmobil in ihrem Zulassungsschein deklariert haben. Ist das Fahrzeug nur als Truck ausgeschrieben (dies ist oft der Fall, wenn man einen entsprechenden Camper in den USA oder Kanada etc gekauft hat), lassen die mexikanischen Behörden das Fahrzeug nicht nach Mexiko einreisen. Dies hat bei vielen Reisenden zu großen Problemen geführt. Bitte hier auf anderen Foren ( ioverlander, Panamericanainfo, verschiedene Facebook-Gruppen etc) unbedingt schauen, ob es mittlerweile Lösungen gibt.
2)Campingplätze:
Zum Auffinden der Campingplätze haben wir den Campingführer von Church benutzt, jedoch versucht per internet zu prüfen ob die angegeben CPs noch existieren. Hilfreicher war da das APP von „ioverlander“, da es oft aktueller war. Schön wäre es, wenn jeder der Infos aus dem APP nutzt auch selber seine Erfahrung hier zur Verfügung stellt. Es gibt Campingplätze in Mexiko, aber oft auch die Möglichkeit auf Parkplätzen von kleineren Hotels, öffentlichen Schwimmbädern ( Balenario) etc. zu campen. Wenn die Hotels gut besucht sind, ist es oft nicht mehr erlaubt dort zu campen, man sollte auch immer einen zweiten Übernachtungsplatz als Alternative in der Rückhand haben. In Yucatan war die Übernachtungsplatz – Situation am schwierigsten, weil viele Plätze geschlossen waren oder campen nicht mehr erlaubt haben. Wir haben die Campingplätze auf denen wir gestanden haben extra aufgelistet mit Fotos und Kommentaren. Siehe im Hauptmenü unter „Campingplätze“.
3)Diesel:
Die Tankstellen „Pemex“ in Mexiko sind staatlich somit ist überall der Preis gleich. So erspart man sich das Herumfahren und Vergleichen um günstig zu tanken. Die meisten Tankstellen haben Diesel. Wenn eine Tankstelle keinen Diesel anbietet muß man nicht lange suchen um einige Meter weiter eine Tankstelle mit Diesel zu finden. Nicht alle Tankstellen akzeptieren Kreditkarten. Also entweder immer vorher fragen und auf jeden Fall zur Sicherheit immer ausreichend Bargeld dabei haben. In Mexiko hatten wir kein Problem mit der Qualität des Diesels.
4)Einkaufen:
In allen größeren Orten gibt es auch Supermärkte der verschiedenen Ketten, oft liegen diese ausserhalb der Stadt. Hier konnten wir auch immer mit Kreditkarte zahlen. Die Preise sind immer günstiger als in Deutschland. Die Auswahl ist groß und die Qualität ist gut. Obst und Gemüse bekommt oft sehr frisch und günstig in den vielen kleinen Geschäften, auf dem Markt oder den Markthallen oder auch bei den Händlern am Strassenrand.
5)Geld:
a)Kreditkarten:
Wir haben uns für mehrere Kreditkarten für verschiedene Konten entschieden um immer liquide zu sein auch wenn eine Kreditkarte mal defekt ist oder abhanden kommt.Aber unser Hauptkreditkarte ist die Mastercard und Visacard von GermanyWings, diese wird über Barclaycards verkauft und abgerechnet.Diese GermanWings Kreditkarte hat fünf große Vorteile für das Ausland:
- Im ersten Jahr sind beide Karten kostenlos, ebenso wie dazu bestellbaren Partnerkarten ( Stand 2014)
- Ab dem zweiten Jahr beträgt die Jahresgebühr für alle „vier“ Karten 49,90 €
( Stand 2014, Stand 2016 Jahresgebühr von 69,90 €)
- Barabhebungen am Geldautomaten im Ausland sind gebührenfrei, ausser die Gebühr der ausländischen Bank ist zu zahlen.
- Transaktionen, also Zahlungen mit der Kreditkarte, sind im Ausland gebührenfrei.
- 24 Stunden hotline ( Nummer haben wir auf Anfrage bekommen)
Nachteil:
Eine Barabhebung mit der GermanWingsKreditkarte ist nur in Höhe von 500 € innerhalb von 24 Stunden möglich. In der Praxis sind es eher 72 Stunden.
Mit Kreditkarte kann man in Mexiko nicht überall zahlen, oft funktionieren die Geräte nicht oder haben Probleme ausländische Kreditkarten zu akzeptieren. Es ist ratsam immer genügend Bargeld mit sich zu führen. Wir haben unsere Maestro Karte ( frühere EC-Karte) nicht in Mexiko eingesetzt, da wir mit unserer Kreditkarte von German Wings kostenlos Geld am ATM abheben können und auch ohne Gebühren, damit überall zahlen können. Dies ist für uns somit die günstigste Art Alternative zur Maestro Karte.
b)Banken:
Es gibt in allen größeren Städten Banken und somit Geldautomaten. Die größten Banken sind Banccomer, Banamex, HSBC, Santander Bank. Die Gebühren der Banken bei Nutzung der ATM (Geldautomaten) sind sehr unterschiedlich. Mit unserer Kreditkarte waren die Banamex mit 38 Pesos Gebühren die günstigste Bank. Banccomer hat über 84 Pesos pro Abhebung in Rechnung gestellt. Der Abhebungsbetrag ist von der mexikanischen Bank aus nicht limitiert. Es gilt also das Limit der eigenen Hausbank auf die eigen Kreditkarte.
Kreditkarten: Nicht überall ist es möglich mit Kreditkarte zu zahlen oder es ist nicht erwünscht oder das entsprechende Geräte funktioniert nicht immer im Restaurant oder an Tankstellen. In großen Supermärkten konnten wir immer mit Kreditkarte zahlen. Wir empfehlen immer ausreichend Bargeld dabei zu haben, vor allem auch kleine Scheine und Münzen.
6)Grenzübergang: siehe im Hauptmenü unter „Gut zu wissen!?“ Grenzübergänge
7)Internet
Das Internet bzw eine WLAN/WIFI-Verbindung ist für uns unterwegs, das wichtigste Kommunikationsmittel. Auf vielen Übernachtungsplätzen gibt es WLAN zumindest an einer Stelle, meistens am Office oder in der Hotellobby. Manchmal reichte die Frequenz sogar bis ins Womo.Extra Gebühren für WLAN zahlt man in der Regel nicht. Aber einige Fastfoodketten ( McDonalds, Starbucks etc in den großen Städten) oder auch viele Restaurants und Kneipen stellen WLAN ihren Kunden zur Verfügung.
8)Krankenversicherung
Wir haben uns für eine Krankenversicherung von der Hanse Merkur Versicherung entschieden. Hauptgrund ist, dass diese Versicherung uns auch einen Versicherungsschutz gewährt, wenn wir uns auf Heimaturlaub in Deutschland befinden. Dieser Heimaturlaub darf aber nicht länger als sechs Wochen im Jahr sein. Wir haben unsere Versicherung allerdings nicht direkt bei der Hanse Merkur abgeschlossen, sondern über die Reiseagentur STA-Travel. Diese Agentur bot 2013 die Hanse Merkur Versicherung für einen viel günstigeren Preis an.
9)Telefonieren
Um mit der Familie und Freunden in der Heimat telefonisch in Kontakt zu bleiben haben wir Skype genutzt oder auch Telefonkarte, die man in vielen Kiosken oder bei Telcel kaufen kann. Die Telefonkarten gibt es mit verschiedenem Guthaben zwischen 100 und 500 Pesos. Mit 100 Pesos kann man ca 10 Minuten telefonieren.
Skype: Telefonieren mit Skype geht sehr einfach. Entweder hat der Gesprächspartner auch ein Skypekonto, dann ist die Kommunikation kostenlos. Einzige Voraussetzung ist ein Internetanschluss oder Wifi. Oder, wenn der Gesprächspartner kein Skypekonto hat, muss man nur ein Guthaben auf seinem Skypekonto aufladen und man braucht für jedes Telefonat eine Internetverbindung. So kann man jedes Handy oder Festnetz weltweit anrufen. Die Kosten liegen bei ca 0,02 €/Minute. Auch haben wir Skype zum Telefonieren innerhalb von Mexiko genutzt.
10)Trinkwasser
Auf vielen Campingplätzen hatten wir einen Wasseranschluss, jedoch ist das Wasser was dort herauskommt kein Trinkwasser. Zum Duschen oder Abwaschen kann man es nutzen. Viele Camper haben einen Bakterienfilter, der direkt hinter dem Wasserhahn angeschlossen wird ums so das Wasser zu reinigen. Aber ohne das Wasser ordentlich abzukochen, sollte man das Wasser dann immer noch nicht trinken. Wir haben uns dazu entschieden, Trinkwasser für unseren Wassertank im Wohnmobil zu kaufen. Es gibt in fast jedem kleineren Ort ein Geschäft an dem man Trinkwasser kaufen kann. Die Geschäfte sind mit „purifido aqua“ausgeschildert und sehen von innen klinisch-rein aus. Oft haben diese Geschäfte auch einen langen Schlauch, so dass wir unseren Tank direkt befüllen konnten und wir haben unsern Schlauch an ihre Anlage angeschlossen. Ansonsten haben wir eben die 25 Liter Plastikflaschen vor Ort umgefüllt. Für 100 Liter haben wir zwischen 50 und 80 Pesos bezahlt, also unter 4€ und sind damit zwei Wochen ausgekommen. Mit diesem Wasser konnten wir unproblematisch kochen und es auch trinken. Zum Abwaschen haben wir das Wasser vom Campingplatz genutzt. Für „Notfälle“ haben wir auch einen Bakterienfilter dabei.
11)Stromversorgung: (siehe auch: Erfahrungen Kanada und USA)
Die Stromspannung in Mexiko beträgt zwischen 110-120V. Dies reicht nicht um die Steckdosen im Womo zu betreiben. Es ist empfehlenswert einen Konverter einzubauen oder einen „mobilen“ Konverter zu benutzen. ( Siehe ausführlich unter_ Hauptmenü: Gut zu Wissen!?->Erfahrungen und Tipps USA und Kanada)
12)Verschiffung: Baja California La Paz (Hafen Pichilingue) auf das mexikanische Festland
Von La Paz kann man auf das mexikanische Festland nach Topolobampo oder nach Mazatlan übersetzten. Wir haben nach Topolobampo übergesetzt, weil wir den Copper Canyon besuchen wollten und dies dann der kürzeste Weg ist. Es gibt zwei Gesellschaften bei denen man die Überfahrt buchen kann. Das eine ist eine klassische Fähre namens bcferries, das andere ist eine Art Frachtschiff und ist über TMC buchbar. Leider kommen die Schiffe nach Topolobampo während der Woche abends gegen 20.30 Uhr bei Dunkelheit auf dem Festland an, das Schiff am Samstag dagegen fährt spät los und kommt am frühen Morgen an. Da wir nicht im Dunkeln ankommen und weiter fahren wollen entscheiden wir uns für das Schiff an einem Samstag. Direkt am Hafen in Pichilingue haben beide Gesellschaften ein Büro. Unser Preisvergleich hat ergeben das der Frachter (TMC) um ca. 200 € günstiger ist und man kann in seinem eigenen Wohnmobil während der Überfahrt schlafen, benötigt also keine Kabine. Unser Name kommt auf eine Liste und damit ist die Reservierung abgeschlossen. Abends erscheinen wir im Hafen und wir bekommen ein Platz auf dem Schiff zwischen den ganzen LKWs auf dem Oberdeck direkt an der Reling zugewiesen. So können wir unsere Kabinentür öffnen und auch die Fenster. Auf dem Frachter gibt es keine Bar, nur ein sehr kleines Restaurant, in dem man das „Tellergericht“, das im Fährpreis mit eingeschlossen ist, bekommen kann. Es gibt Toiletten ( Dixi) und Duschen. Morgens gibt es auch einen Kaffee. 99% der Fahrzeuge sind LKWs, die Fahrer sind nett und intressiert. Wir schlafen gut und kommen pünktlich am nächsten Morgen in Topolobampo an.
13)Zugfahrt in den Copper Canyon:
Um den Copper Canyon mit dem Cheepe-Zug zu besuchen ist wohl der beste Ausgangsort „El Fuerte“. Im Hotel Bugambilla ( siehe unten) kann man sein Fahrzeug für die Zeit des Aufenthaltes im Canyon sicher stehen lassen.
Ort: El Fuerte,
CP: Hotel Bugambilia
Church: S.129
GPS: 26.41019 N – 108.62633 W
Preis: 200 Peso/Nacht dry camping
Kommentar: Das Hotel hat von Aussen keine erkennbare Beschriftung, also bitte den Koordinaten folgen. Das Hotel ist von einer dunkel-rosa Mauer umgeben. Einfach durch das Tor hineinfahren. Es gibt Wifi, Tochter und Vater der Besitzerin sprechen perfekt Englisch. Badezimmer in einem Hotelzimmer nutzbar. Abwasser vorhanden. Man kann hier gut sein RV stehen lassen um mit dem Zug „El Cheepe“ in den Copper Canyon zu fahren. Hotelbesitzerin organisiert Taxifahrt zum Bahnhof und auch zurück.
Achtung: In El Fuerte gibt (Stand März 2016) es keine Möglichkeit Tickets für den Chepe-Zug zu kaufen! Tickets für die 2.Klasse kann man nur im Zug kaufen und nicht reservieren. Leider führt der Zug die Wagons der zweiten Klasse nur jeden zweiten Tag mit sich. ( Achtung bei der Rückfahrt, wenn man nur einen Tag im Canyon übernachten will, muss man mit der ersten Klasse zurückfahren! Und somit vorher ein Ticket kaufen! Da die Tickets für die 1. Klasse nicht im Zug zu kaufen sind. Die Tickets für die 1.Klasse kann man telefonisch oder per internet bestellen. Als wir im Canyon waren ( März 2016) haben sie dies neu eingeführt und das System war sehr kompliziert und langwierig. Man musste eine Email schicken, bekam dann einen Rückruf. In diesem Gespräch bekam man eine Art Reservierungsnummer und eine Bankverbindung. Mit diesen Daten musste man zu einer Bank gehen, dass Geld einzahlen und bekam dann ca drei Tage später die Tickets für den Zug. Etwas kompliziert. Man kann die Ticket aber einfacher in Los Mochis am Bahnhof kaufen bevor man nach El Fuerte fährt. Aber: Der Ticketschalter ist nur von montags-freitags von 9.00 bis 12.00 Uhr geöffnet. Oder aber man den Ausflug in den Canyon über eine Reiseagentur buchen.