Unsere ganz persönlichen Erfahrungen und Tips für das Reisen mit dem Wohnmobil durch die USA und Kanada
Wir haben im Rahmen unserer Vorbereitungen auf unserer Weltreise sehr viel von dem Wissen anderer Reisenden profitiert. Haben unzählige Informationen und Tipps auf diversen liebevoll gestalteten websites anderer Traveler gefunden, die uns sehr geholfen haben und uns in unserem Vorhaben bestärkt haben, uns neue Ideen gegeben haben, Unsicherheiten genommen haben und uns über den ein oder anderen unserer Pläne haben nachdenken lassen. Nun möchten wir ein wenig davon zurück geben, an diejenigen, die sich mit dem Gedanken tragen sich auf den Weg zu machen oder schon entschlossen auf dem Weg sind.
Die Themen sind alphabetisch sortiert und basieren auf unseren persönlichen Erfahrungen aus den Jahren 2014-2016. Natürlich können sich Sachverhalte zwischenzeitlich verändert haben. ( Solltet Ihr Fragen zu anderen nicht aufgeführten Themen haben, sind wir gerne bereit per email zu antworten !)
1) AUTO
a) Einfuhr (Verschiffung):
Wir haben unser Wohnmobil, ein Carthago C-Cline 4.7 auf Fiat Ducato Basis, mit der Firma Seabridge von Hamburg nach Halifax (Kanada) verschifft. Seabridge ( www.seabridge.de) mit Sitz in Düsseldorf, ist vielleicht nicht der günstigste Anbieter, aber es war alles sehr gut organisiert und es verlief alles reibungslos. Seabridge hat uns mit guten Unterlagen versorgt, in denen sehr einfach und klar beschrieben war, wo wir unser Auto in Hamburg abgeben und wo in Halifax abholen mussten . Genauso war sehr klar das jeweilige Prozedere vor Ort erläutert.
Die Verschiffung nach Halifax (Kanada) hat im Gegensatz zur Verschiffung nach Baltimore (USA) ein paar Vorteile.
In Halifax wird man am Eingang zum Hafen von einem Mitarbeiter ganz problemlos und ohne zusätzliche Kosten zu seinem Wohnmobil gefahren. Dort hat man Zeit in Ruhe zu schauen ob das Fahrzeug evtl beschädigt wurde etc. Danach fährt man sein Auto selber aus dem Hafen raus.
In Baltimore benötigt man jemanden der einen in den Hafen hineinfährt, Kostenpunkt ca 100 Dollar. Dann unterschreibt einen Vereinbarung, dass man nach einem Jahr sein Fahrzeug wieder aus den Nordamerika ausführt. Unter Nordamerika fallen Kanada, USA und Mexiko. Man muss nach einem Jahr eine Bestätigung schicken, dass das Auto Nordamerika verlassen hat. Also entweder zurück nach Europa oder mindestens nach Belize oder Guatemala.
b) Ersatzteile:
Unser Fahrzeug ist ein FIAT Ducato Multijet 150. Diesen Typ gibt es weder in Kanada noch in den USA. Aus diesem Grund haben wir einige Ersatzteile mit an Bord, einige haben wir uns nachträglich von Freunden schicken lassen.
- Bremsbeläge ( 2x vorne und 2x hinten)
- Bremsscheiben ( nachträglich schicken lassen)
- Ölfilter ( 4x)
- Leuchtmittel ( waren aber auch in USA und Kanada erhältlich)
- Keilriemen
- Zahnriemen
- Dieselfilter
- Luftfilter
Die Anzahl der jeweiligen Ersatzteile ist natürlich abhängig von der geplanten Kilometerleistung. Wobei wir uns bei unserer Kalkulation über die zu fahrenden Kilometer um gut 40% verschätzt hatten. Wir sind weitaus mehr gefahren als anfänglich geplant war. Wir haben viel Tips von Einheimischen oder anderes Reisenden unterwegs bekommen, und so unsere Route hin und wieder verändert. Auch kann man natürlich einige der Ersatzteile bei evtl Besuchen in der Heimat wieder in die USA/Kanada mitbringen.
c) Autoversicherung USA
Wir haben uns für den einfachen aber recht teueren Weg entschieden und haben die Autoversicherung über Seabridge abgeschlossen. Bis jetzt haben wir sie nicht gebraucht und können also keine Auskunft über die Qualität oder Service etc machen.
2) CAMPING
a) Campingplätze:
Es gibt ein großes Netz von Campingplätzen in USA und Kanada. Im Unterschied zu Europa gibt es nicht nur private Campingplätze, sondern auch Plätze, die entweder vom Land, sogenannte National Park Campgrounds (NP) vom jeweiligen Bundesstaat sogenannte State Parks, (SP) vom County, sogenannte County Parks ( CP) oder den Gemeinden ( Municipal Campgrounds) finanziert werden. Diese sind meist etwas günstiger und haben eine schönere Lage als die privat betriebenen Campingplätze. Die Ausstattung variiert von primitiv ( Plumpsklo, keine Abwasserstation) bis komfortabel ( heisse Duschen, Strom, Wasser, Abwasser am Platz etc). In Kanada heissen die Bundesstaaten Provinzen so dass es dort Provincial Parks Campgrounds ( PP) gibt, die im Vergleich zu den Plätzen in den USA viel günstiger sind.
Kostenlos kann man auf vielen WAL-MART-Parkplätzen campen oder auch manchmal bei Home Depot. Ratsam ist vorher beim Kundenservice im jeweiligen Geschäft zu erfragen, ob es erlaubt ist über Nacht auf dem Parkplatz zu stehen.
b) Campingplatzsuche:
aa) Apps
Wir haben für unsere Campingplatzsuche das APP „Allstays“ genutzt. Man kann dies über itunes auf einen Tabletcomputer oder ein Smartphone runterladen. Es kostet ca 10 € und beinhaltet 15.000 Campingplätze, State Parks, National Park Campgrounds in Kanada und in den USA. Auch sind Walmarts eingezeichnet und einige Restaurants und Shoppingcenter. Die Strassenkarte funktioniert offline und zu jedem Campingplatz gibt es eine Beschreibung incl Adresse und GPS Daten, die auch offline angezeigt wird. Eine Verbindung zur webpage jedes Campingplatzes ist nur online möglich. Das APP wird regelmäßig automatisch aktualisiert.
bb) visitor center
Es gibt in USA und Kanada in jedem Ort ein Visitor Center mit unglaublich viel Informationsmaterial. Dort gibt es Broschüren über Campingplätze, jede Menge Kartenmaterial und immer eine gute Seele, die mit Rat und Tat zur Seite steht und auch bereit ist, einen Campingplatz per Telefon zu reservieren.
c) Preise Campingplätze:
Wie überall sind die Preise von – bis. Allgemein lässt sich sagen, dass die Campingplätze in Kanada günstiger sind als in den USA. Staatliche ( egal ob vom Staat, vom Bundesstaat , vom County oder der Gemeinde) sind immer günstiger als die privaten Campingplätze. In Kalifornien und Florida sind die CP teurer. ( Beispiel County Park Campground in der Hauptsaison in Kalifornien zwischen 50-80US-Dollar, in der erste Reihe mit Meerblick, dritte Reihe ab 30 U$, in Kanada ab 30 C$).
Es ist sinnvoll sich vor der Abreise schon die Mitgliedskarten von Good Sam Club ( www.goodsamclub.com) und von Passport America Campground (www.passport-america.com) zu organisieren. Vor Ort ist dies recht schwierig, weil die Mitgliedskarten an eine Adresse geschickt werden. Beides sind Organisationen unter denen sich viele private Campingplätze zusammen geschlossen haben. Als Mitglied bekommt man eine Ermäßigung auf die Übernachtungspreise, bei angeschlossenen Campingplätzen. Vor allem bei Passport America kann man bis zu 50% sparen. So, dass sich der Mitgliedsbeitrag für ein Jahr von ca 50 U$ schnell amortisiert hat. Genaue Bedingungen findet ihr auf den internet Seiten von beiden Clubs.
3) DIESEL
Diesel gibt es nicht an jeder Tankstelle, aber in jedem Ort gibt es mindestens eine Tankstelle die Diesel verkauft. Die Qualität ist auch in Ordnung, so dass Zusatzstoffe nur bei sehr alten Autos notwendig sind. Die Benzinpreise waren im Jahr 2016 sehr günstig, wir haben für eine Gallone Diesel ( 3,85l) ca 2,10 U$ Dollar bezahlt. Im Jahr 2015 fast das Doppelte.
4) EINKAUFEN
Geschäfte gibt es im kleinsten Ort. Günstig einkaufen kann man bei WAL-Mart. Wobei diese Geschäfte in USA besser ausgestattet sind als in Kanada. Die Auswahl an Supermärkten ist groß, auch das Sortiment ist etwas größer als bei uns daheim. Rindfleisch (als Beispiel) ist besser und etwas günstiger als in Deutschland, Milchprodukte sind teurer. Das Preisgefüge insgesamt ist etwas höher als bei uns ca 15%-20% ( auch abhängig vom jeweils gültigen Dollarkurs. Dies ist etwas abhängig vom Steuersatz des jeweiligen Bundesstaates. Alkohol ist aufgrund der Besteuerung in Kanada sehr teuer.
5) EINREISE-AUSREISE USA
a)Visa:
Das normale Touristen Visa berechtigt zu einem Aufenthalt von höchstens drei Monate und man muss vorher das ESTA Verfahren durchlaufen. Eine andere Möglichkeit ist das B2 Visum. Dies beantragt man online über www. de.usembassy.gov. Dieses Visum ist 10 Jahre gültig und berechtigt den Inhaber zu unbestimmten Aufenthalten von höchstens je einem Jahr. In der Regel werden 6 Monate genehmigt. Weniger ist auch möglich, denn hier ist zu beachten, dass es im Ermessen des jeweiligen Grenzbeamten liegt, welche Aufenthaltsdauer er genehmigt. Man kann bei der Einreise den Beamten fragen, ob eine Genehmigung für ein Jahr möglich ist. Dies entscheidet allerdings der nächste Vorgesetzte. Dann sollte man allerdings Kontoauszüge, die zeigen, dass man sich in diesem Jahr „selbst“ finanzieren kann und einen Grund für den längeren Aufenthalt, vorzeigen können. Wir haben bei jeder Einreise ohne Probleme einen Aufenthalt von sechs Monaten genehmigt bekommen.
Bei der Einreise in die USA muss man unterscheiden, ob man per Flugzeug einreist oder mit dem Auto die Grenze zb von Kanada in die USA überschreitet.
aa) Einreise per Flugzeug:
Am Flughafen wird man kurz befragt was der Grund für die Einreise ist und man benötig eine Adresse für die erste Nacht, die anzugeben ist. Wir haben hier den Campingplatz unserer ersten Nacht in den USA angegeben. Danach erhält man einen Stempel in den Pass über die Länge der Aufenthaltsgenehmigung.
bb) Einreise per Auto
Bei dem Grenzübergang per Auto muß man zunächst 6 U$ Einreisegebühr pro Person in bar zahlen. Den Grund für die Einreise und auch eine Adresse für die erste Nacht sollte man nennen können. Ein Campingplatz wurde auch immer akzeptiert. Dann bekommt man einen weisen Zettel in den Ausweis geheftet auf dem die Dauer des Aufenthalts steht und zusätzlich noch einen Stempel mit dem Einreisedatum und dem spätesten Ausreisedatum.
b) Ausreise USA (Grenzübergänge) :
Verlässt man die USA egal in welches Land und will auch nicht innerhalb des gültigen Visums wieder einreisen, muss man den weissen Zettel den amerikanischen Grenzbeamten wieder aushändigen. Damit die USA weiß, das man das Land verlassen hat.
aa) per Flugzeug
Reist man per Flugzeug aus den USA aus gibt seinen evtl vorhandenen weissen Zettel am Abfluggate ab.
bb) per Landweg
Hier ist das Problem, dass das Grenzsystem in den USA zu seinen Nachbarstaaten anders ist als wir es in Europa kennen. Möchte man mit dem Auto zB von den USA nach Kanada einreisen passiert man direkt keine amerikanische Grenze bei der Ausreise. Es gibt nur eine „Einreise“ Grenze nach Kanada. Also um den weissen Zettel abzugeben, muss man schauen wo die Grenze zur Einreise von Kanada in die USA ist, dort anhalten und seinen weissen Zettel abgeben. Dieser Zettel wird dann „irgendwo“ hingeschickt und dort von „irgendwem“ in den Computer eingegeben. ( So, die Erklärung eines Grenzbeamten). Dieses Prozedere hört sich etwas merkwürdig an, wenn man folgendes weiß: Ist man mit dem Flugzeug in die USA eingereist, hat man den besagten weissen Zettel nicht im Reisepass eingeheftet bekommen. Man hat nur einen Stempel. Mit diesem Stempel kann man ohne weitere Schritte einfach nach Kanada oder Mexiko einreisen, ohne den amerikanischen Grenzbeamten darüber zu informieren, dass man das Land ordnungsgemäß verlassen hat. Einen Ausreisestempel bekommt man an der amerikanischen Grenze nicht. Diesen wollten wir gerne haben, aber der Grenzbeamte erklärte uns, dass es so einen Stempel nicht gäbe. Wichtig ist auf jeden Fall immer einen Einreisestempel vom nächsten Land zu bekommen, wenn man aus den USA ausreist. So kann man immer nachweisen, wann man die USA wohin verlassen hat.
6) EINREISE-AUSREISE KANADA
a) Visa und Einreise
Das normale Touristen Visa berechtigt zu einem Aufenthalt von bis zu sechs Monate in Kanada. Irgendwelche online Anträge im Vorfeld der Einreise sind bis jetzt nicht notwendig. An der Grenze wird auch nach dem Grund des Aufenthaltes gefragt. Es gibt einen Einreisestempel.
b) Ausreise
Da es zum Grenzübergang zu den USA keine kanadische Ausreisegrenze gibt, sondern nur eine amerikanische Einreisegrenze, gibt es keinen kanadischen Ausreisestempel, wenn man Kanada über den Landweg verläßt.
7) WIEDEREINREISE AUF DEM LANDWEG IN DIE USA NACH EINEM AUFENTHALT IN KANADA ODER MEXIKO
Da wir mit einem B2 Visum reisen, können wir nur über diese Erfahrung berichten. An der amerikanischen Grenze ( unabhängig ob man von Kanada oder Mexiko erneut in die USA einreisen will) bekommt man keine Verlängerung eines noch gültigen Visums. An einem Beispiel erklärt es sich besser:
Erste Einreise in die USA: 1. Februar, Ablauf des 6 monatigen USA Visums 31 Juli.
Ausreise aus der USA und Einreise nach Kanada: 1. Mai
Zweite Einreise in die USA von Kanada aus: 1. Juli
An der Grenze bekommt man kein neues Visum für die USA , weil das aktuelle Visum im Pass, noch bis zum 31. Juli gültig ist. Zum 31. Juli muss man dann allerdings die USA verlassen.
Reist man allerdings nach Ablauf des gültigen Visum wieder in die USA erneut ein, bekommt man ein neues Visum über 6 Monate.
Beispiel: Erste Einreise in die USA: 1. Februar, Ablauf des 6 monatigen USA Visums 31. Juli.
Ausreise aus der USA und Einreise nach Kanada: 1. Mai
Zweite Einreise in die USA von Kanada aus: 15. August
An der Grenze stellt der Beamte ein neues Visum aus, da das aktuelle Visum schon seit zwei Wochen abgelaufen ist. In der Regel für sechs weitere Monate.
Ein Grenzbeamter hat uns auf Nachfrage gesagt, man sollte mindestens 72 Stunden zwischen den beiden Einreiseanträgen vergehen lassen. Unser Zeitabstände waren jeweils größer, zwischen zwei und vier Wochen. Wir wissen, dass es verschiedene Berichte zu diesem Thema gibt, wir können nur weitergeben was wir und andere, uns bekannte, Reisende tatsächlich erlebt haben. Natürlich liegt die Entscheidung immer im Ermessen des Grenzbeamten.
8) ENERGIEVERSORGUNG IM WOHNMOBIL
a) Gas/LPG:
LPG, in Amerika und Kanada „propane“ gibt es in Flaschen an vielen Tankstellen und Supermärkten wie zB Walmart zu kaufen. Unsere beiden Gasflaschen betanken wir von aussen. Somit sind wir unabhängiger von den verschiedenen Gasflaschenanschlüssen und Ventilen in den verschiedenen Ländern. Auffüllstationen gibt es zwar nicht an jeder Ecke, aber ausreichend genug an Tankstellen oder Baumärkten. In Nova Scotia (Kanada) war es nicht so einfach eine Tankstelle etc zu finden um unsere beiden Flaschen von aussen zu befüllen. Wir haben uns durchgefragt. Die Kanadier sind unglaublich hilfsbereit und wir haben immer eine „Aufladestation“ gefunden. In den USA haben viele Tankstellen Propane zum betanken im Angebot. Für unsere Gasanlage haben wir drei verschiedene Adapter. In USA und Kanada haben wir aber nur einen gebraucht ( den mittleren auf dem Foto unten) .

b) Solar:
Wir haben zwei Paneelen auf dem Dach installiert und auch einen Konverter ( WAECO Sinepower) um den „Eingangsstrom“ in 220V Strom umzuwandeln. Damit können wir jederzeit alle Steckdosen nutzen. Diese benötigen wir vor allem zum Aufladen von Laptop, i-pad, Kamera und e-books. Auch der Toaster kann damit betrieben werden oder bei Bedarf auch ein Haarfön. Für die Klimaanlage reicht unser Umwandler allerdings nicht.
c) Strom:
Die Stromspannung in USA und Kanada beträgt 110-120V. Dies reicht nicht für die Stromversorgung in deutschen Wohnmobilen. Wir haben uns neben dem normalen 220V Anschluss einen 110Volt Anschluss aus dem Bootsbau ( Marinco 16A-250 Volt) einbauen lassen. Dazu haben wir eine Vorrangschaltung ( ATS 230 V40A) und einen entsprechenden Konverter ( Seven Star 5000 Watt Wandler Deluxe Automatic) installieren lassen.
Die notwendigen Stromkabel bekommt man ebenfalls in Deutschland. Den Adapter um die Verbindung zu den Steckdosen auf den amerikanischen und kanadischen Campingplätze herzustellen, haben wir in Kanada gekauft. Man bekommt sie wahlweise bei WAL-MArt, in den Shops auf vielen Campingplätzen, Baumärkten oder Bootsausstattern.
Dieser Anschluss ist wirklich super und nutzt uns viel. So können wir uns auf jedem Campingplatz bei Bedarf an das amerikanische oder kanadische Stromnetz anschliessen und unsere Steckdosen benutzen um alle Geräte zu laden, den Toaster zu nutzen ( ein sehr wichtiges Gerät, macht das Brot hier einigermaßen genießbar) oder um auch die Klimaanlage einzuschalten.
9) KRANKENVERSICHERUNG ( international)
Wir haben uns für eine Krankenversicherung von der Hansa Merkur Versicherung entschieden. Hauptgrund ist, dass diese Versicherung uns auch einen Versicherungsschutz gewährt, wenn wir uns auf Heimaturlaub in Deutschland befinden. Dieser Heimaturlaub darf aber nicht länger als sechs Wochen im Jahr sein. Ausserdem beinhaltet das Premium Paket auch die Erstattung der Kosten von Vorsorgeuntersuchungen. Wir haben unsere Versicherung allerdings nicht direkt bei der Hanse Merkur abgeschlossen, sondern über die Reiseagentur STA-Travel. Diese Agentur bot 2013 die Hansa Merkur Versicherung für einen viel günstigeren Preis an.
10) GELD
a) Kreditkarten:
Wir haben uns für mehrere Kreditkarten für verschiedene Konten entschieden um immer liquide zu sein auch wenn eine Kreditkarte mal defekt ist oder abhanden kommt. Aber unser Hauptkreditkarte ist die Mastercard und Visacard von GermanyWings, diese wird über Barclaycards verkauft und abgerechnet. Diese GermanWings Kreditkarte hat fünf große Vorteile für das Ausland:
- Im ersten Jahr sind beide Karten kostenlos, ebenso wie dazu bestellbaren Partnerkarten ( Stand 2014)
- Ab dem zweiten Jahr beträgt die Jahresgebühr für alle „vier“ Karten 49,90 € ( Stand 2014, Stand 2016 Jahresgebühr von 69,90 €)
- Barabhebungen am Geldautomaten im Ausland sind gebührenfrei
- Transaktionen, also Zahlungen mit der Kreditkarte, sind im Ausland gebührenfrei.
- 24 Stunden hotline ( Nummer haben wir auf Anfrage bekommen)
Nachteil:
Eine Barabhebung mit der GermanWingsKreditkarte ist nur in Höhe von 500 € innerhalb von 24 Stunden möglich. In der Praxis sind es eher 72 Stunden( Wobei in USA manche Geldautomaten ein internes Limit von 300 U$ haben pro Abhebung)
b) Maestro:
Unsere Maestrokarte ( frühere ec-Karte) haben wir noch nie eingesetzt, weil auch dort bei Barhebung Gebühren anfallen.
c) Banken:
Die Banken in USA und Kanada nehmen eine eigene Gebühr zwischen 2,00-4,50 U$ pro Abhebung. Wir haben eine Bank gefunden die keine Gebühr nimmt: TD-Canada Trust Bank.
11) INTERNET
Das Internet bzw eine WLAN/WIFI-Verbindung ist für uns unterwegs, das wichtigste Kommunikationsmittel.
a) USA/Kanada:
Auf vielen Campingplätzen gibt es WLAN zumindest an einer Stelle, meistens am Registrierungs-Office. Einige Campingplätze stellen sogar WLAN an jedem Stellplatz zur Verfügung. Extra Gebühren für WLAN zahlt man in der Regel nicht. Nationalparks, Stateparks, Pronvincial Parks haben selten eine WLAN Verbindung, den die Camper nutzten können. Aber viele Fastfoodketten oder Einkaufsmärkte stellen WLAN ihren Kunden zur Verfügung:
USA (Beispiele):
- McDonalds
- Starbucks
- Burger King (nicht alle)
- Pizza Hut (nicht alle)
- Subway (nicht alle)
- Baumarkt: Home Depot (auf dem Parkplatz)
- Parkplatz Super 8 Motel
Kanada (Beispiele):
- McDonalds
- Tim Hortons
- Starbucks
- Burger King (nicht alle)
- Pizza Hut (nicht alle)
- Subway ( nicht alle)
- Baumarkt: Home Depot (auf dem Parkplatz, in Nähe des Eingangs)
- Supermark: WALMART (auf dem Parkplatz)
12) NATIONALPARKS
Bei einem längeren Aufenthalt lohnt es sich auf jeden Fall einen Jahrespass für die Nationalparks zu kaufen.
a) Für die USA: Der sogenannte „Annual Pass“ kostete im Jahr 2015 80U$ und gültig für bis zu sechs Personen, wenn sie im gleichen Auto sitzen. Hat man eventuell vor Erwerb des Passes schon irgendwo einen Eintritt bezahlt, wird dieser beim Einkauf, bei Vorlage der entsprechenden Quittungen angerechnet. Die Einzelpreise für den Eintritt variieren von Nationalpark zu Nationalpark. Oft zahlt man 20 U$ pro Fahrzeug und darf eine Woche im Park bleiben.
b) Für Kanada: Der sogenannte „Discovery Pass“ als Familienpass kostete im Jahr 2015 134 C$. Dieser ist gültig bis zu 7 Personen, diese müssen aber mit einem Auto den Park betreten. Es gibt auch Einzelpässen, diese kosten 67 C$ pro Person. Hat man eventuell vor Erwerb des Passes schon irgendwo einen Eintritt bezahlt, wird dieser beim Einkauf, bei Vorlage der entsprechenden Quittungen angerechnet.Ein Einzelpreise variiert von Nationalpark zu Nationalpark. Oft zahlt man um die 9,00 C$ pro Person pro Tag.
12) POSTVERSENDUNG
Wir haben uns mehrmals Pakete aus Deutschland mit Ersatzteilen schicken lassen. Am einfachsten ist es sich diese an eine bekannte Adresse schicken zu lassen, zB Campingplatz, Werkstatt, Bekannte vor Ort. Eine andere Möglichkeit ist es sich Pakete als „General Delivery“ an ein Postamt schicken zu lassen. Hier sollte man aber vor bei dem Postamt vorstellig werden und mitteilen, dass man unter dem eigenen Namen eine Postsendung als „General Delivery“ erwartet. Adresse muss dann lauten: General Delivery, eigener Name, Adresse des Postamtes
13) TELEFONIEREN IN USA UND KANADA
Am Beginn haben wir uns ein prepaid -handy in Kanada gekauft und festgestellt, dass wir es gar nicht brauchen. Um mit der Familie und Freunden in der Heimat telefonisch in Kontakt zu bleiben haben wir Skype genutzt oder auch Telefonkarte, die man in jedem Supermarkt oder Drugstore kaufen kann.
aa) Skype:
Telefonieren mit Skype geht sehr einfach, die einzigen beiden Voraussetzungen sind, dass man ein Guthaben auf sein Skypekonto aufladen muss und man braucht für jedes Telefonat eine Internetverbindung. Die Kosten liegen bei ca 0,02 €/Minute. Auch haben wir Skype zum Telefonieren innerhalb von Kanada und USA genutzt.
bb) Telefonkarte:
Telefonkarten kann man überall kaufen. Sie haben einen Wert von 5U$ ( 5C$) oder 10 U$ (10C$). Der Preis pro Minute ist abhängig davon welche Karte man erwirbt. Auch gibt es Karten, die nicht nur Minuten abrechnen sondern auch einen einmaligen Betrag pro Anruf. Also hier das Kleingedruckte auf der Rückseite der Telefonkarte lesen.
- Telefonzelle suchen ( oft an Supermärkten oder Tankstellen)
- Die Nummer, die auf der Rückseite der Telefonkarte steht in das Telefon eingeben
- Warten auf eine freundliche Stimme, die einen Bitten die Sprache auszuwählen ( 1=Englisch)
- Die freundliche Stimme fordert einen auf die Geheimzahl einzugeben
- Diese „Geheimzahl“ befindet sich auf der Rückseite der Karte unter einer silbernen Folie die man wegrubbeln muss, diese gilt für alle Anrufe mit dieser Karte
- Die freundliche Stimme fordert einen nun auf, die Nummer des Teilnehmers zu wählen, den man gerne sprechen möchte:
Dazu muss man erst 001 wählen, dann die Ländervorwahl ohne die beiden 00, also für Deutschland 49, dann die Ortsvorwahl ohne 0, ( also zB für Essen 201) dann die Telefonnummer. Hört sich komplizierter an als es ist. Das Schwerste ist allerdings eine Telefonzelle zu finden, diese sind im Zeitalter von Mobiltelefonen sehr selten. Wir haben oft in Visitor Centern gefragt ob wir ihr Telefon benutzen konnten, und es war kein Problem, wenn wir ihnen die jeweilige Telefonkarte gezeigt haben. Dann fallen keine Auslandsgebühren für das Visitor Center an.
Nachteil:
Nachteil bei beiden Telefonmöglichkeiten, man kann nicht von den Lieben daheim angerufen werden. Dafür benutzen wir Whats App und Viber. Mit beiden kann man, unter der Voraussetzung, der Gesprächspartner nutzt auch beide Serviceanbieter, und man hat eine Internetverbindung, kostenlos SMS schicken oder telefonieren.
14) Trinkwasser
Trinkwasser zu bekommen war weder in den USA noch in Kanada ein Problem. Auf allen Campingplätzen unabhängig ob privat oder in Nationalparks, Stadtparks etc gibt es in der Regel Wasser, das Trinkwasser Qualität hat. Wir haben mit diesem Wasser gekocht, Eiswürfel zubereitet, geduscht etc. In der Nähe von Großstädten hat das Wasser manchmal einen etwas hohen Chloranteil, dann haben wir mit Wasser aus der Flasche den Kaffee und Eiswürfel zu bereitet. Nur auf ganz kleinen, primitiven Campgrounds gibt es keine Möglichkeit Trinkwasser aufzufüllen oder Abwasser abzulassen. Die Serviceleistungen sind aber in den Beschreibungen zu den Campgrounds, in Broschüren vom Visitor Center, in Apps etc. aufgelistet.